Notfallseelsorge / Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Ludwigsburg
ist ein unsichtbarer, aber unverzichtbarer Bestandteil unserer Sicherheitsarchitektur. Wenn das Unvorstellbare geschieht – ein Gewaltverbrechen, ein plötzlicher Kindstod oder ein schwerer Verkehrsunfall – stehen die PSNV-Kräfte bereit, um erste seelische Hilfe zu leisten. Ihr Ziel: akute Belastungsreaktionen zu lindern und langfristige Traumafolgen zu verhindern.
Diese speziell geschulten Ehrenamtlichen unterstützen nicht nur die Betroffenen und deren Angehörige, sondern auch die Einsatzkräfte – oft in den dunkelsten Momenten ihres Lebens. Sie bieten Halt, Orientierung und Präsenz, wenn Worte und Realität nicht ausreichen.
Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) ist keine optionale Ergänzung, sondern ein integraler Bestandteil des Bevölkerungsschutzes. Ohne sie würde eine gefährliche Lücke im System bestehen. Katastrophen wie die Flut im Ahrtal, der Germanwings-Absturz oder die Amokfahrt in Mannheim haben eindrucksvoll gezeigt: Die seelische Erstversorgung muss mitgedacht, mit geplant und mitfinanziert werden – auch über Landesgrenzen hinweg.
Im Landkreis Ludwigsburg gibt es die PSNV/Notfallseelsorge seit mehr als 25 Jahren. Sie ist rund um die Uhr einsatzbereit und eng mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten vernetzt. Als zusätzliche Unterstützung wurde 2013 ein Einsatzkräftenachsorgeteam etabliert und seit 2016 gibt es auch ausgebildete muslimische Kriseninterventionshelfer*innen.
Der offizielle Start der Notfallseelsorge im Landkreis Ludwigsburg war am 01.01.2000. Als erstes System in Baden-Württemberg wurde die Notfallseelsorge als Zusammenschluss der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Deutschen Roten Kreuzes ins Leben gerufen. Während viele Landkreise in Baden-Württemberg erst heute über solche Zusammenschlüsse nachdenken, leben wir dieses Modell bereits seit 25 Jahren.
Aktuell besteht die Notfallseelsorge im Landkreis Ludwigsburg aus 85 ehrenamtlichen Mitgliedern:
72 PSNV-B Kräfte (Psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene), darunter 7 muslimische Kriseninterventionshelfer*innen
25 PSNV-E Kräfte (Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte), davon 19 in B und E ausgebildet
7 Mitglieder der Altersabteilung